„Freiheit“, „Gerechtigkeit“ und „feministische Außenpolitik“, mit diesen Zielen präsentierte sich uns das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Am Freitag den 09. Dezember lud das Jugendmedienzentrum 55 Nachwuchsjournalist:innen dorthin zum Jugendpressetag ein. Bundesministerin Svenja Schulze durfte sich den kritischen Fragen der Jugendlichen im Rahmen einer kleinen Pressekonferenz stellen.
Pünktlich um kurz vor zwölf trafen sich die jungen Journalist:innen vor dem Haupteingang des eindrucksvollen Gebäudes des Bundesministerium. Drinnen angelangt mussten sich alle einer strengen Sicherheitskontrolle stellen und durften dann bis ins oberste Stockwerk fahren. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Jugendmedienzentrums Christian Kolb, tauschte man sich bei belegten Brötchen und Brezeln über die eigene journalistische Arbeit aus. Dabei trafen eine Vielfalt an Arbeitsfeldern aufeinander darunter Journalisten von Schülerzeitungen, Schulradios, Schulfernsehsendern oder auch Jugendliche, die für die Lokalzeitungen schreiben. Um kurz nach eins traf man sich dann zu einem Hintergrundgespräch mit Schulzes Pressesprecher Nikolai Fichtner. Er begleitet Schulze schon seit ihrer Zeit als Umweltministerin und kümmert sich um die Statements an die Presse über ihre Arbeit sowie aktuelle Entscheidungen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Nach einer Stunde schritt dann die Bundesministerin in den Saal, was Aufregung bei den Nachwuchsjournalist:innen auslöste. In der folgenden Stunde hatten sie nun die Möglichkeit der Ministerin alle ihre Fragen zu stellen und eine persönliche Antwort zu bekommen.
Darunter ein viel besprochenes Thema: die Sustainable Development Goals (STGs). Schulze zeigte sich sehr erfreut über das Interesse der jungen Menschen an diesen Zielen und gab offen zu, dass sie in ihrer Einhaltung schwer zu überprüfen sind und das Halbzeitfazit nächstes Jahr negativ ausfallen wird. Man habe durch Corona und andere Krisen erst einmal andere Situationen und Probleme in den Fokus nehmen müssen. Wichtig zu beachten bei ihrem Ministerium sei außerdem, dass man nicht humanitäre Hilfe leiste, sondern an längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit interessiert sei. „Die Corona Warn App ist ein gutes Beispiel bei der wir von der Zusammenarbeit mit Afrika profitiert haben“, erklärt Schulze. Allgemein sei Afrika in punkto „Digitalstrategie“ weiter entwickelt als Deutschland. Ursprünglich wurde die Corona Warn App dort im Kampf gegen Ebola entwickelt. Außerdem betonte Schulze, dass das Bundesministerium nicht mehr an einer Zusammenarbeit mit China interessiert sei. Aus ihrem Ministerium fließe kein Geld mehr an China. Zum Ende des Gesprächs gesteht Schulze aber auch ein, dass neben den Erfolgen, die sie in ihrem Ministerium zu verzeichnen hat, sie trotzdem manchmal Zweifel verspürt. Natürlich kennen auch sie die Situation, dass man im Nachhinein sich selber fragt, ob eine Entscheidung die richtige war. Zudem wünsche sie sich mehr finanzielle Mittel für die Arbeit ihres Ministeriums. Für die Zukunft appelliert Schulze im Rahmen der STGs nachhaltiger zu leben und (gerade als Frau) den Mut zu fassen in der Politik mitzumachen.
Im Anschluss an die Pressekonferenz durften die Nachwuchsjournalist:innen einzeln Fotos mit der Bundesministerin machen. Danach verließen sie gemeinsam das Ministerium und durften inspiriert von diesem spannenden Vormittag Berlin auf eigene Faust erkunden.
Geschrieben von Charlotte Krömker und Rajk Paulenz